Worried teenager woman covering her face with hands on the beach in winter

Angst

Angst ist ein Gefühl, das wir in unserem Körper verspüren.
Sie müssen Sich nicht verstecken, weil Sie unter Ängste leiden.
Angst ist eine hilfreiche Reaktion unseres Körpers, sie kann lebensrettend sein.
Angst gehört zu existenziellen Grunderfahrungen des Menschen.
Angst hilft  Gefahren zu erkennen und darauf zu reagieren.
Ängste mahnen uns zur Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit.
Sie kann zu Kampf, Starre oder Flucht führen.
Begründete Angst verschafft die nötigen Energien, um entschlossen zu handeln.
Angst ist keine Zeichen von Schwäche und Klein sein.

Angststörungen

Zu den primären Angststörungen gehören Phobien, Zwang- Panik- und Belastungsstörungen.
Angststörungen auf organischer Grundlage sind  z.B. die Überfunktion der Schilddrüse, Zuckerkrankheit, Migräne
Herz- und Kreislaufkrankheiten. 

Angststörungen haben zugenommen und sind die häufigste psychische Störung.
Sehr oft sind die Ängste mit Depressionen, Alkoholmissbrauch und vielen anderen Erkrankungen verbunden.
Der Betroffene kann die Ängste kaum oder nicht kontrollieren. Jeder vierte Mensch mit Angst klagt über chronische Schmerzen.
Die Wurzel vieler Probleme im Alltag ist die Angst selbst.
J
eder Mensch hat in seinem Leben mehr oder weniger Angst erlebt.

Symptome der Angst

Schwitzen, Zittern, Erregung, Übelkeit, Harndrang, Beklemmungsgefühle
Herzklopfen, Herzrasen, Schmerzen in der Brust, Gefühl des Ersticken, Nervosität
Schwindel, Unruhe, Durchfall, Mundtrockenheit
Beschleunigung des Pulses, Hitzewallungen, Sprachschwierigkeiten
Atembeschwerden, Brustschmerzen, Erbrechen, Angst vor der Angst
übersteigerte Vorstellungen, Angst vor Gefahren, große Pupillen, erhöhte Muskelanspannung
Angst zu sterben, Angst vor Kontrollverlust, Angst wahnsinnig zu werden
sehr schnelle und flache Atmung usw.

Phobien

Angst in bestimmten Situationen / Angst auf Objekte.

Soziale Phobie

Extreme Form der Schüchternheit (Kontaktangst). Angst vor prüfender Betrachtung durch andere Leute.
Weitere Kriterien sind die Angst Geschäfte zu betreten, vor Kritik, Prüfungen, Chef, Blamage und Demütigung.
Angst zeigt sich in der Öffentlichkeit, eine Rede zu halten oder vor Menschenmassen zu erröten.

Agoraphobie „Platzangst“

Angst auf öffentliche Plätze, wie den Marktplatz zu gehen, vor große Menschenmenge, das eigene Haus zu verlassen, Geschäfte, Kino, Restaurant zu betreten, alleine in Zügen, Bussen oder Flugzeugen zu reisen.
Bei dem Gedanken zu kollabieren und hilflos in der Öffentlichkeit liegen zu bleiben oder das Fehlen eines sofort nutzbaren „Fluchtweges“. 

Spezifische Phobie

Ist durch starke Angst und Vermeidung von gefürchteten Objekten oder Situationen gekennzeichnet.
Bsp. Zoophobie: Angst vor Tiere
Testophobie: Angst vor der Prüfung
Astraphobie: Angst vor dem Donner
Akrophobie: Angst vor Höhe und Tiefe
Nyktophobie: Angst vor der Dunkelheit
Dentophobie: Angst vor dem Zahnarzt
Aviophobie: Angst vor dem Fliegen (Flug)
Klaustrophobie: Angst vor enge und geschlossene Räume
Aquaphobie: Angst vor Wasser

P1040312 Angststörung

Katja Graner

Zwangsstörungen

Sind wiederkehrende eigene quälende Gedanke (Grübeln), Ideen, Impulse oder Handlungen.
W
erden als sinnlos erlebt oder haben einen gewalttätigen Inhalt. Oft ein erfolgloser Versuch Widerstand zu leisten.
V
om Betroffenen wird der Zwang als unangenehm empfunden.
Die Symptome bestehen mindestens 2 Wochen lang, sind an den meisten Tagen oft stundenlang nachweisbar.

Zwangsgedanken

Sind immer wiederkehrende ungewollte Gedanken. Die Angst davor mit Beleidigungen herauszuplatzen, für schreckliche Ereignisse verantwortlich zu sein oder nicht gewolltes zu sagen.

Zwangshandlungen

Den Zwangshandlungen liegen vermehrt Zwangsgedanken zu Grunde.
Es sind immer wiederkehrende ungewollte Handlungen. Sie zeigen sich mit dem übertriebenen Waschen der Hände oder von Haushaltsgegenständen. Türschlösser und elektrische Geräte werden immer wieder kontrolliert.
Weitere Möglichkeiten von Zwangshandlungen sind übertriebenes Klopfen, Anfassen, Reiben, hinein- und hinausgehen.
Auch übertriebenes Schreiben von Listen oder an den Haaren reißen. 

Panikstörung

Sind wiederkehrende schwere impulsive Angstzustände oder Panik Zustände. Sie sind nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränkt.  Die Panik ist nicht vorhersehbar und tritt völlig unerwartet auf.
Die Angst ist in Situationen, in denen keine objektive Gefahr besteht. Angstgefühle sind nicht auf bekannte oder vorhersagbare Situationen begrenzt. Zwischen den Panik-Attacken müssen angstfreie Zeiträume liegen.
Panik tritt oft mit 
einem Platzangst auf, die Vermeidung der Situation.

Panik-Attacken

Sind plötzliche wiederkehrende Angst-Attacken. Sie dauern wenige Minuten, manchmal etwas länger, max. 30 min.
Typische Symptome sind 
Herzklopfen, Brustschmerzen, Schwindel, Gefühle des Ersticken, Angst verrückt zu werden,
Atemlosigkeit, Zittern, Beben, Würgen, Schwitzen, Übelkeit, Hitzewallungen, Taubheit, Kribbeln in Gesicht, Händen oder Beinen.
Betroffene haben Todesangst, befürchten Herzstillstand oder Angst vor dem nächsten Anfall.
Panik-Attacken erscheinen oft unvermutet, ohne offensichtliche Gefahrenquelle. 

Lilie Angststörung

Katja Graner

Generalisierte Angststörung (Zukunftsangst)

Sind durch übertriebene Sorge über Ereignisse und Aktivitäten gekennzeichnet.
Die Symptome müssen mindestens 6 Monate lang an den meisten Tagen auftreten. Wie z.B. Zittern, Unruhe, Gefühl von Schwindel, Angst zu sterben.
Übermäßige Angst (viele Gedanken) auf alltägliche Situationen wie das Grübeln über die Alltagserlebnisse.
Grübeln oft über das Wohlergehen anderer Menschen.
Die Angst vor einem möglichen zukünftigen Unglück.
Sorgenbereiche sind Finanzen, Gesundheitssorgen, Arbeit, Alltägliches.
Die Betroffene fühlen sich sehr gestresst und haben Schlafprobleme.
Man macht sich zu viele Sorgen, auch wenn es nichts bringt.

Posttraumatische Belastungsstörung – PTSD

PTSD gehen ein oder mehrere belastende Ereignisse von außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalem Ausmaß (Trauma) voran.
Dazu gehören Kriegssituationen, Naturkatastrophen, Vergewaltigung, schwere Unfälle, Folter und Gewalteinwirkungen gegenüber der eigenen oder fremden Person.
Symptome sind wiederkehrende Gedanken über ein Ereignis, Flashbacks, Alpträume, Vermeidung von Situationen, Gedanken, Gefühlen, Geräusche, Gerüche, Aktivitäten, Nervosität, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Gefühlslosigkeit.

Typische Merkmale sind wiederholtes Erleben des Traumas in Träumen, Erinnerungen (Flashbacks), Vermeidung von Aktivitäten und Situationen diese Erinnerungen an das Trauma wachrufen können, Betäubtseingefühl, Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen